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Weltreisefinanzierung: Planung, Umsetzung & Spartipps

„Ich würde auch gerne eine Weltreise machen, aber das ist einfach viel zu teuer.“ – diesen Satz höre ich soo oft, denn die Ansicht, dass Weltreisen nur etwas für Reiche sind, ist (viel zu) weit verbreitet. Aber eigentlich stimmt das so gar nicht. Deshalb sage ich dir: Reisen kann JEDER. Jeder, der will. Denn natürlich ist es eine kostenspielige Angelegenheit, aber wie heißt es so schön: wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. Deswegen stelle ich dir in diesem Artikel einige Strategien vor, wie du deine Weltreisefinanzierung am besten planst, wovon deine Reisekosten abhängen, wie du die Kosten deiner Reisen reduzieren kannst und wo du zuhause und auf Reisen gut sparen kannst.

Wovon hängen deine Reisekosten ab?

Die Kosten, die dich vor und während deiner Reise erwarten, können sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem, wie deine Reise aussehen soll. Folgende Aspekte spielen hierbei eine Rolle:

1. Art des Reisens/Ansprüche

Natürlich macht es Unterschiede, wie du zu reisen planst. Möchtest du in komfortablen Hotels schlafen und essen gehen, teure Ausflüge buchen und auch kürzere Strecken im Flugzeug zurücklegen, so bist du sicher sehr schnell mit sehr viel Geld dabei. Wenn du stattdessen einen Backpacking-Trip planst, bereit bist, auf Luxus zu verzichten und langsam zu reisen, gibt es viele Möglichkeiten, deine Reisekosten niedrig zu halten. Desweiteren hast du als Deutsche(r) die Möglichkeit, in vielen Ländern Work & Travel zu machen, was natürlich ebenfalls die Reisekasse schonen, bzw. auffüllen kann.

2. Reiseziel

Die Lebenskosten sind auf unserem Planeten sehr unterschiedlich verteilt. So bist du zum Beispiel in Entwicklungs-/Schwellenländern wie Südamerika oder Südostasien sehr günstig dabei. In Industrienationen und westlichen Ländern wie Europa, Nordamerika oder Australien und Neuseeland sind dagegen die Kosten sehr viel höher – dafür aber auch die Löhne, sodass es sich in diesen Ländern eventuell lohnt, ein Working Holiday Visum zu beantragen, wenn man sich länger dort aufhalten will. Und als Europäer kannst du sowieso in jedem EU-Land arbeiten.

3. Unterkünfte

Wie schon in 1. erwähnt, hängen deine Reisekosten auch stark von deinen Unterkünften ab. Die teuerste (und meiner Meinung nach langweiligste) Option sind Hotels, eine Art des Reisens, der ich persönlich nicht viel abgewinnen kann. Hotels sind anonym und spielen eine touristische Welt vor, in der man kaum Kontakt zu Locals und dem echten Leben in einem Land hat.

Hostels sind eine Möglichkeit, günstig zu übernachten, man kann dort viele gleichgesinnte Backpacker treffen, sich austauschen und vernetzen und meistens auch eine Küche mitbenutzen, was sich ebenfalls positiv auf deine Reisekasse auswirkt (siehe 4.). Weitere Möglichkeiten, die sogar komplett kostenlos sind, sind Couchsurfing (https://www.couchsurfing.com/#how-it-works), wobei man bei Privatpersonen übernachtet, oder Wwoofing (http://wwoofinternational.org/), bei dem man auf Farms wohnt und versorgt wird, und dafür einige Stunden täglich dort arbeitet. Mit den letzteren beiden Varianten habe ich selbst noch keine Erfahrungen gemacht, aber von Freunden und Bekannten nur Gutes gehört.

4. Essgewohnheiten

Auch von deinen Essgewohnheiten werden deine Reisekosten beeinflusst. Denn natürlich macht es einen großen Unterschied, ob du jede Mahlzeit in einem Restaurant zu dir nimmst, auf Straßenständen oder auf dem Markt kaufst oder es dir ganz selbst kochst. Dies ist zum Beispiel beim Campen oder in vielen Hostels eine Möglichkeit.

5. Dauer der Reise 

Erklärt sich von selbst, oder? Je länger du reist, desto mehr Geld brauchst du.

Reisekosten nach Ländern

Ich habe zuvor schon erwähnt, dass die Reisekosten sehr stark vom Reiseziel abhängen. Auf dieser Seite findest du zum Beispiel sehr detaillierte Informationen zu den Kosten einzelnen Ländern oder sogar Städten. Wer ungefähre Tagesbudgets sucht, der findet heutzutage im Internet bestimmt viele Erfahrungswerte von Reisenden, die schon in dem jeweiligen Land waren.

Update: Hier findest du eine Übersicht unserer gesamten Weltreisekosten sowie unsere Reisekosten in den einzelnen Ländern.

Planung der Weltreisefinanzierung – Schritt für Schritt

Zuerst einmal solltest du überschlagen, wie viel Geld du wohl ungefähr benötigen wirst. Dazu solltest du die oben genannten Punkte berücksichtigen.

Dann überlege dir: Welche Möglichkeiten hast du, um Geld zu verdienen? Das kann dein aktueller Job sein, wenn du aber Schüler (so wie ich) oder Student bist, hast du normalerweise keine großartigen eigenen Einnahmen. Die Lösung hierzu ist ganz einfach: such dir einen Job. Waaahnsinn, oder? Du hast in Deutschland als Land mit nahezu Vollbeschäftigung eigentlich immer die Möglichkeit, nebenher zu jobben: Ich arbeite seit ich 16 bin in einem Café und ich kenne viele, die sich ebenfalls in der Gastronomie etwas dazu verdienen, da dort einfach fast immer Leute gesucht werden und der Job eigentlich auch Spaß macht.

Eine andere Möglichkeit für jene, die nach dem Abitur Reisen wollen, sind Sommerjobs: lege den Start deiner Weltreise auf den Herbst und nutze die freien Monate, um noch einmal (Vollzeit) zu arbeiten. Wenn du ein Working Holiday Visum beantragst, dann musst du auch nicht schon vor der Reise das Geld für die gesamte Zeit zusammen haben, da du in der Zwischenzeit ja eh noch etwas dazu verdienen wirst.

Auch das Loswerden von überflüssigem Besitz, z.B. auf Flohmärkten oder übers Internet, kann deine Reisekasse auffüllen.

Spar-Tipps für zu Hause & vor der Reise

Du kannst zu Hause einiges tun, um schon vor deiner Reise im Alltag viel Geld zu sparen und so deine Reisekasse schneller zu füllen!

1. Als allererstes empfehle ich dir, dir mal aufzuschreiben, was du jeden Monat so ausgibst und einnimmst. Das kannst du einfach per Hand machen, in einem Notizbuch oder eine Excel-Datei erstellen (sehr praktisch, weil du einen guten Überblick behältst, und sie immer bearbeiten kannst). Dann siehst du mal, wo im Monat so dein ganzes Geld hinfließt!

2. Der nächste Schritt wäre, zu schauen, an welchen Stellen du Geld ausgibst, das du nicht ausgeben müsstest. Hier geht es einfach darum, Prioritäten zu setzen: Was ist dir wichtiger, deine Weltreise oder teure Vergnügungen zuhause?

Eine tolle Methode, um sich dem mal bewusst zu werden, ist sich bei jedem Cocktail, Kinobesuch oder Essen gehen mal zu fragen: Was könnte ich für dieses Geld z.B. in Thailand machen? Ich benutze das sehr oft, wenn ich vor der Frage stehe, abends wegzugehen, oder mir einfach einen Film mit meinem Freund anzusehen: zwei Cocktails und eine Kleinigkeit zu essen hier sind zwei Nächte und ein Tag Essen in Bali… was ziehe ich nun wohl vor?

3. Auch lassen sich kleine Ausgaben im Alltag leicht abgewöhnen: anstatt seinen Kaffee jeden Morgen unterwegs zu kaufen, einfach zu Hause einen machen und mitnehmen. Essen selbst kochen und Lunchbox vorbereiten, anstatt auswärts essen zu gehen. Nicht sofort kaufen, wenn man ein schönes Kleidungsstück sieht, sondern erst mal fragen: brauche ich das wirklich? Was könnte ich davon auf Reisen unternehmen? Und der ultimative Tipp von meinem Freund: Keine Türen kaputt machen und so wenig Alkohol wie möglich trinken! 😀

4. Minimalismus ist beim Reisen ohnehin ein großes Thema: denn letztendlich ist dein Besitz begrenzt auf den Platz in deinem Rucksack, warum also jetzt noch groß shoppen gehen? Lerne, dich nicht durch Besitz zu definieren – schaue lieber deinem Reisekonto beim wachsen zu!

5. Und damit kommen wir zu meinem letzten Spar-Tipp für zuhause, der mir schon sehr viel geholfen hat: Lege dir ein Extra-Reisekonto/-Sparbuch an! Eines, an das du so nicht rangehst und auf dem du deinem Vermögen beim wachsen zusehen kannst. Glaub mir, das motiviert ungemein! Und man freut sich über jede 20, 30 Euro, die man gerade nicht ausgegeben hat, und sofort aufs Reisekonto überweist!

Sparen auf Reisen

So, und dann gibt es noch einige Möglichkeiten, die Reisekosten an sich so gering wie möglich zu halten! Einige kannst du dir sicher schon aus den oben genannten Faktoren ableiten:

1. Reise in Länder, in denen die Lebenshaltungskosten günstig sind.

2. Wähle Unterkünfte wie Hostels oder Campingplätze (wenn du über das nötige Equipment verfügst). Gehe auch mal Couchsurfen oder Wwoofen! So kannst du sehr viel Geld sparen.

3. Koche dein Essen selbst. Du kannst dir auch immer andere Reisende suchen, die mitmachen – spart Geld und verbindet. Esse ansonsten auf Straßenständen oder auf dem Markt – für Australien habe ich auch schon öfters gehört, dass Lebensmittel auf dem Bauernmarkt billiger sind als im Supermarkt.

4. Reise langsam und einfach. Buche nicht für jede zu überwindende Strecke einen (Inlands-)Flug, sondern schaue mal, was es sonst so für Möglichkeiten gibt: Mitfahrgelegenheiten, Busse, Züge, Fähren… In Australien ist auch das Relocation-System eine Option (Mietwägen von einer Stadt zurück in die andere bringen). Das ist auch authentischer und bietet dir einen viel interessanteren Einblick in das Land und das Leben dort – und das ist doch der Sinn vom Reisen: Neues entdecken, Anderes kennenlernen, Erfahrungen sammeln…

5. Für alle Flüge, die du nicht umgehen kannst: Sei flexibel im Datum und der Reisezeit und fliege nicht unbedingt mit den großen, teuren Airlines. Dann kannst du auch hier viel Geld sparen! (Einen eigenen Blogpost mit Tipps, wie du die billigsten Flüge buchst, findest du hier!)

6. In Australien und Neuseeland gilt die Faustregel: Wer länger als 6 Wochen dort ist, sollte sich ein eigenes Auto kaufen. Das werden wir auch machen: ein Auto kaufen, als Wohnung umfunktionieren und somit Transport- und Unterkunftskosten sparen. Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass je nach Strecke auch Sprit teuer ist.

7. Und zu guter Letzt: Das Working Holiday Visum. Wenn du in einem Land arbeiten kannst, hast du natürlich die Möglichkeit, dir auch unterwegs deine Reisekasse immer wieder aufzufüllen!

So, ich hoffe du bist jetzt genauso motiviert wie ich, sofort mit der Verwirklichung deines Planes und der Finanzierung deiner Weltreise anzufangen! Denn abgesehen vom Reisen selbst vielleicht gibt es doch nichts schöneres, als sich eine Traum zu erfüllen und zu wissen: der Traum wurde zum Plan. Und schon bald wird er wahr!

Alles Liebe, 

Alles Liebe, deine Hannah

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