Einen eigenen Campervan Selbstausbau machen — das war etwas, von dem wir schon lange geträumt hatten! Auf der Weltreise haben wir uns aus Budget-Gründen für einen Kombi entschieden, aber als wir zurückkamen, war uns klar: der Traum von Van ist nach wie vor da! Und als wir feststellten, dass wir noch ein gutes halbes Jahr Zeit hatten, bevor das Studium beginnen würde, entschlossen wir schnell: wir nutzen die Zeit um zu arbeiten, Geld zusammenzusparen und uns einen Van anzuschaffen!
Gesagt, getan, und so nahmen wir Anfang August 2019 glücklich, aufgeregt und etwas nervös den Schlüssel unseres neuen (alten) VW T4 Transporters entgegen! Unser gesamter Ausbau ging dann ziemlich schnell, weil wir Ende August noch mit dem neuen Campervan zum Surfen nach Frankreich fahren wollten, bevor das Studium begann.
Disclaimer: Wir hatten null Ahnung von gar nichts haha, und vieles hätte man bestimmt besser machen können — für unser Zeit- und Geldbudget sind wir jedoch nach wie vor sehr zufrieden mit unserem Ausbau! Er ist sehr einfach, wir haben keine Elektrizität, keine Heizung, Warmwasser etc… Aber bis jetzt haben wir das auch kaum gebraucht. Und: was nicht ist, kann ja noch werden!
Disclaimer 2: Unseren gesamten Ausbau haben wir auch als Videos festgehalten. Wenn ich irgendwo also mal etwas beschreibe, was du dir nicht so ganz vorstellen kannst, kannst du einfach das Video ansehen und dort nachschauen! Ich hoffe, diese beiden Formate ergänzen sich ganz gut. (Link zum Teil 1 | Link zum Teil 2)
Nun also: Vorhang auf für unseren VW T4 Campervan Selbstausbau!
Inhalt
1. Reinigung und Rostentfernung des T4 Transporters
Der erste Schritt auf der Reise zum erträumten Campervan war bei uns, wie bei den meisten, eine gründliche Reinigung und Rostentfernung. Das heißt: alles raus, Bodenplatte, Seiten- und Deckenverkleidungen, und gründlich schrubben, fegen, wischen, scheuern… So konnten wir uns eine gute Grundlage für den kommenden Ausbau schaffen und einen Eindruck erlangen, wie der Zustand des Autos tatsächlich war.
Also dachten wir zumindest. Was die Rostentfernung betrifft, ist es leider etwas komplizierter. Jeder T4-Besitzer wird vermutlich unterschreiben, dass das Thema Rostentfernung beim VW T4 (oder allen älteren Modellen) schon fast ein Lebensstil ist. Damit wird man nie aufhören. Der Verkäufer unseres Transporters hat leider gut gepfuscht und sehr viel Rost an den Radkästen einfach nur überspachtelt und lackiert. So sah der Wagen top aus, als wir ihn kauften — aber schon im ersten Winter blühte überall der der Rost raus. Diesen Sommer werden wir uns wohl ans Schweißen machen müssen, denn die Radkästen sind teilweise einfach komplett durch.
Das wussten wir damals aber noch nicht, und so war unsere erste Rostentfernung ziemlich bescheiden. Einfach einige Stellen hier und da abschleifen, grundieren, lackieren… Das übliche Prozedere eben.
2. Van-Isolierung mit Armaflex
Da wir einen Transporter ohne Fenster haben (bis auf das in der Heckklappe), beschlossen wir, ihn rundum zu isolieren. Dafür verwendeten wir 19 Millimeter dickes Armaflex XG*, wovon wir insgesamt etwa 11m2 benötigten, also knapp zwei Rollen. Das hat tatsächlich total Spaß gemacht! Und war auch ziemlich einfach.
Alle Stellen an den Wänden und der Decke, wo einfaches Blech war (nicht zum Beispiel auf den Zwischenstreben), sowie den gesamten Boden, haben wir mit großen Platten Armaflex beklebt. Auf dem Boden haben wir aber zuerst vier Holzleisten angebracht, an denen wir später die Bodenplatte verschraubten. Zwischen die Leisten, die wir der Länge nach einfach mit Montagekleber am Boden festklebten, kam dann die Isolierung.
Die meisten Flächen sind ziemlich einfach und lassen sich easy abmessen. Für die komplizierteren haben wir uns provisorische Schablonen aus Pappe oder Zeitung gebastelt. Dann einfach Armaflex mit einem Teppichmesser oder großer Schere zurechtschneiden, Folie abziehen und ankleben.
3. Bodenplatte und PVC-Belag für den Camper in Holzoptik
Die Lösung der Bodenplatte war für uns denkbar einfach, da schon eine passende Multiplexplatte in dem Wagen drin war.
Nach der Reinigung und Dämmung haben wir diese einfach wieder reingelegt und an den zuvor auf dem Boden befestigten Holzleisten festgeschraubt.
Für den Bodenbelag haben wir uns im Baumarkt einen PVC-Belag in Holzoptik ausgesucht, der uns gefiel. Den PVC haben wir in einem großen Stück gekauft, das der Größe unseres Bodens entsprach. Vor dem Verlegen der Bodenplatte haben wir diese als Schablone benutzt, um die Umrisse des Bodens auf den PVC-Belag zu übertragen.
Schließlich mussten wir nur noch den PVC-Belag ausschneiden, die mittlerweile festgeschraubte Bodenplatte mit vielen Streifen doppelseitigem Klebeband versehen, und dann den Boden darauf verlegen.
Um dies zu vereinfachen, haben wir den PVC aufgerollt, am hinteren Ende des Autos reingelegt. Dann wurden Stück für Stück die Plastikstreifen vom Klebeband abgezogen und der PVC ausgerollt. Fertig war unser Boden!
4. Seitenverkleidungen aus Holz selbst bauen
Auch wenn wir es vom Look her super cool finden, einen Camper von innen mit Holzlatten auszukleiden, haben wir uns für eine einfachere Lösung entschieden: simple Innenverkleidungen aus hellem Holz und Stoff für die Decke. Das war einfacher, günstiger und schneller und außerdem fürchteten wir, dass die Holzlatten den eh schon engen Innenraum noch reduzieren würden.
Wir haben uns also 4mm dicke Kiefernholz-Multiplexplatten in der passenden Höhe und Breite für die einzelnen Verkleidungsteile zuschneiden lassen. Zuhause haben wir dann die jeweilige alte Seitenverkleidung auf die Holzplatte gelegt, nachgezeichnet und mit einer Stichsäge ausgesägt. Dabei haben wir darauf geachtet, dass die Holzmaserung bei allen Teilen quer lag!
Dann wurde das ganze noch etwas abgeschliffen, mit Kiefernholzfarbe angestrichen und einfach wieder mit den ursprünglichen Schrauben und Pfropfen an den Innenwänden befestigt.
5. Dachluke im Campervan selber einbauen
Da wir bis auf das Fahrerhaus und die Heckscheibe (bis jetzt) keine weiteren Fenster im Camper haben, wollten wir auf jeden Fall eine kleine Dachluke im Campervan einbauen. Außerdem ist diese gut als Abzug beim Kochen und zum Lüften in der Nacht, da sie ein eingebautes Moskitonetz hat.
Auswahlkriterien für die Dachluke waren auch nur diese: ein Moskitonetz und nicht verdunkelt, um das maximale Licht hinauszuholen. Wir haben uns dann aufgrund der guten Preis-Leistung für die Wohnmobil-Dachluke von Fiamma* entschieden und sind bis jetzt damit auch sehr zufrieden.
Platziert haben wir sie im vorderen Teil des Dachs über der Ladefläche, weil wir hier kochen und auch die Dachfläche ohne Dachstreben groß genug war, um das Dachfenster glatt auf das Blech aufzulegen.
Zur Dachluke hinzu mussten wir noch rostfreie, selbstschneidende Schrauben und ausreichend Dichtungmasse (Dekaseal)* besorgen.
Einbau der Dachluke im Dach unseres T4 Transporters
Um das Dachfenster einzubauen, haben wir das Dach vorerst gründlichst gereinigt. Dann haben wir die Stelle eingezeichnet, wo wir die Dachluke platzieren wollten und mit Kreppband beklebt, um das Blech an der Schnittstelle zu schützen und etwas zu stabilisieren.
Mit der Bohrmaschine haben wir nun in die vier Eckpunkte des eingezeichneten Vierecks für die Dachluke Löcher gebohrt, von denen aus wir schließlich mit der Stichsäge und einem Metallsägeblatt das Loch ausgesägt haben. Besonders am Ende ist das eine herausfordernde Angelegenheit, da das Dach durch den Einfluss der Stichsäge sehr start wackelt, aber wir haben es gut hingekriegt.
Im Anschluss wird die Dachluke mit viel (!!!) Dichtungsmasse versehen, wie in der Anleitung gezeigt, auf die entsprechende Stelle im Dach geklebt und gut angedrückt. Es ist wirklich wichtig, nicht an der Dichtungmasse zu sparen — unser erster Versuch hat prompt Regenwasser in der Nacht reingelassen!
Einmal festgeklebt wird die Dachluke dann noch ordentlich angeschraubt und schließlich von Innen mit dem Rahmen verschraubt. Durch die Deckenverkleidung war dies ein ziemliches Rumgefummel, hat aber schließlich auch geklappt. Unser Tipp hier: die Schrauben können ruhig etwas länger sein, als in der Anleitung angegeben…
6. Deckenverkleidung im gemütlichen Look
Ursprünglich fanden wir die Vorstellung von einer Holzlattenverkleidung im Innenraum toll, haben uns dann aber aus verschiedenen Gründen dagegen entschieden (siehe oben). So kamen wir zu einfachen Holzverkleidungen für die Wände und haben uns für eine mit Stoff verkleidete Decke entschieden! Und bis jetzt lieben wir diesen Look auch sehr.
Dazu haben wir einfach zwei Decken in Ikea gekauft, die uns gefallen haben, am kurzen Ende Fransen hatten und von der Breite an die Breite unserer Decke gepasst hat (ca. 1,20m). Diese haben wir dann zuerst mit Heißkleber an die Deckenverkleidungen geklebt, wobei wir die Fransen vorne und hinten überlappen ließen, sodass sie schön runterhängen jetzt. 🙂 Das Loch für die Dachluke haben wir zuvor eingezeichnet und aus der Deckenverkleidung ausgeschnitten.
Da der Heißkleber im Hochsommer aber weich wurde, haben wir nochmal mit Montagekleber nachgearbeitet und seitdem hält alles bombenfest! 😀
7. Campervan-Ausziehbett aus Holz selber bauen
Unser vierteiliges Ausziehbett im Camper haben wir aus Holz komplett selber gebaut und zwar ziemlich exakt nach dieser Anleitung von Bullisurfer auf YouTube. Das Bett besteht hauptsächlich aus einem vierteiligen Lattenrost und dem Gestell darunter, um diesen zu erhöhen.
Die Maße unseres Bettes betragen 1,20m in der Breite, 2m in der Länge und 40cm in der Höhe. Letzteres möchten wir jedoch noch auf 30cm reduzieren, um mehr Platz zum sitzen nach oben zu haben. Verwendet haben wir hauptsächlich 3x4cm Rahmenholz und Holzlatten für den Lattenrost.
Die vier Teile des Lattenrosts haben eine Größe von je 50x120cm, sind einfach zusammengeschraubt und schließlich mit Scharnieren verbunden, sodass man das Bett eben zusammenfalten kann. Jedes der vier Teile wurde dann mit vier Latten versehen.
Als Untergestell haben wir einfach zwei schlichte Rahmen zusammengebastelt, mit einer Strebe in der Mitte für Stabilität. Damit das Bett nicht hin- und herwackelt, brachten wir zusätzlich ein Brett in der Mitte (zwischen den beiden mittleren Streben des Gestells) an. Für ausreichend Stabilität beim Ausziehen haben wir außerdem noch zwei Bretter parallel zu dem Gerüst am vordersten Teil des Lattenrostes angebracht. Auf diesen liegt der Teil des Bettes auf, wenn es ausgezogen ist — sonst würde es durchhängen.
Um das Ganze zusammenzusetzen, muss nun nur der hintere Teil des Lattenrostes mit dem Untergestell verschraubt werden. Der Rest muss ja beweglich bleiben, um das Bett ausziehen zu können. Zwei Windhaken, die die vorderen Rahmen des Untergestells mit den Auszieh-Brettern verbinden, sorgen dafür, dass das Bett auch bei starkem Bremsen an Ort und Stelle bleibt. 😀
Auziehbett sicher befestigen
Wenn man Möbel in einen Campervan baut, muss man sich immer daran erinnern, dass alles sicher genug sein muss, um gegebenenfalls eine Vollbremsung zu überstehen! Deswegen haben wir dicke Gewinde in unsere Bodenplatte eingefügt und damit unser Bett an vier Stellen richtig fest im Boden verschrauben können.
8. Seitenschrank im Campervan einbauen
Neben unser Bett haben wir einen Seitenschrank in unseren VW-Bus eingebaut, der genau den restlichen Platz ausfüllt — nach den Maßen werden wir oft gefragt, allerdings haben wir diese nie geplant, weil wir das mehr oder weniger Stück für Stück eingepasst haben: Hinhalten, ein Stück absägen, wieder hinhalten, etwas anpassen, usw… Inspiriert hat uns aber dieses Video hier.
Letztendlich sind die Maße unseres Seitenschrankes im VW-Transporter diese:
- Höhe: 125 cm
- Breite: 102 cm
- Tiefe: an der schmalsten Stelle oben (wo die Seitenwand des Vans eben leicht nach innen abfällt) 12,5 cm, dies verläuft dann bis zur Mitte des Schrankes (siehe zweites Bild, schräger Teil) auf 29 cm, was dann auch die endgültige Tiefe für den Rest des Schrankes ist.
Um den Seitenschrank wirklich stabil im Van zu befestigen, fügten wir ein paar stärkere Gewinde in das Blech ein, woran wir eine Holzleiste befestigten. Später konnten wir das Schrankgerüst hieran richtig sicher befestigen.
Der Schranks selbst besteht aus einem Rahmen aus Rahmenholz mit unterschiedlichen Abteilungen und ist nach hinten abgeschrägt, um sich der Form der Seitenwände des T4 Transporters anzupassen. In diesen wurden dann später Regalböden und Verkleidungen, bzw. Türen eingefügt.
Aufbau des Schrankes im Van
Der obere Teil wird vom Innenraum des Vans aus komplett zugänglich sein, hier kommen zwei Regalfächer hin, wo alles mögliche an Kleinkram für den alltäglichen Gebrauch rein. Der mittlere Teil wird halb vom Bett verdeckt sein, und ist daher von hinten, vom Kofferraum aus, zugänglich. Außerdem wird es eine kleine Klappe geben, wodurch man auch von innen hineingreifen kann. Den Teil ganz unten wird man weder sehen noch von innen daran herankommen, sodass auch dieser nur von hinten zugänglich ist. Da hier ohnehin die Radkästen viel Platz einnehmen, nutzen wir den Stauraum für Dinge, die man nicht so oft braucht. Und gut irgendwo dazuquetschen kann: Wagenheber, Verlängerungskabel, Regenjacken…
Im Inneren des Schrankes ist Banova Wohnmobilholz verbaut (sehr leicht, aber nicht so schön). Alles, was nach außen hin sichtbar ist, ist Kiefer-Multiplex Holz in verschiedenen Dicken. Für den oberen Teil hatten wir zuerst Schiebetüren, damit man auch bei hochgeklapptem Bett an alles rankommt. Mittlerweile haben wir uns jedoch für ein offenes Regal entschieden, weil das den Innenraum wohnlicher wirken lässt.
8. Schränke und Waschbecken in der Campervan-Küche einbauen
Unsere Küchenzeile ist sehr einfach und dient hauptsächlich als Stauraum für verschiedene Dinge. Da wir bisher noch keine Elektrizität im Van verlegt haben, haben wir uns für ein Waschbecken mit mechanischer Handpumpe als Wasserhahn* entschieden. Unsere Kühlbox* ist ganz vorne, damit wir sie bei längeren Fahrten über den Zigarettenanzünder betreiben können. Aber meist nutzen wir sie ohnehin nur, wenn wir auf Campingplätzen stehen, wo wir einen Stromanschluss haben.
Das Besondere an unserem VW T4 Transporter ist, dass er zwei Schiebetüren hat — somit können wir von beiden Seiten auf unsere Küchenzeile zugreifen. Das war tatsächlich bisher eines der praktischen Features, die wir so haben! 😀 Wenn das Bett nämlich ausgezogen ist (und wenn wir länger an einem Ort bleiben, lassen wir es oft einfach so), kommt man von innen nicht mehr an die Türen ran.
Aufbau unserer Küchenzeile im Camper
Ähnlich wie auch der Schrank besteht unsere Küchenzeile aus einem Grundgerüst aus Rahmenholz. Für die dunkle Farbe haben wir übrigens immer den Holzlack „Walnuss“ verwendet! Sie ist unterteilt in drei Segmente: einmal für die Wasserkanister und das Waschbecken (26 cm breit), in der Mitte ein größeres Abteil für Lebensmittel (43,5 cm breit) und ganz vorne passt genau unsere Kühlbox* rein (41 cm breit), sowie eine Schublade für Besteck und diverses Kleinzeug wie Feuerzeuge, Teelichter, etc.
Maße des Küchenzeilen-Konstruktes:
- Höhe: 76 cm
- Breite: 120 cm
- Tiefe: 31,5 cm, die Küchenplatte steht jedoch an den Seiten etwa einen Zentimeter über
Die zwei äußeren Rahmen haben wir einfach durch vier Innenwände verbunden, wozu wir auch wieder Banova-Wohnmobilholz verwendeten. Zum Verschrauben wurden überwiegend Winkel benutzt. Schließlich haben wir noch die Regalböden (ebenfalls Banova-Holz) eingefügt. Dabei guckten wir einfach ungefähr darauf, wie viel Platz wo für was gebraucht wird (Höhe der Kühlbox, etc). Die Schublade für Besteck ist auf Schienen, die in beide Richtungen ausziehbar sind — das ist allerdings nur relevant, wenn man, wie bei uns, von beiden Seiten ran muss!
Zum Schluss kamen Türen aus 6mm Kiefer-Multiplexplatten in die Öffnungen. Um sie geschlossen zu halten, befestigten wir sie mit kleinen Scharnieren und Magneten. Zusätzlich haben wir auch hier noch Sturmhaken angebracht, um die Türen auf der Fahrt zu sichern.
Für die Küchenplatte haben wir ein Stück Arbeitsplatte verwendet, die Adri noch zuhause hatte. Wo das Waschbecken hinsollte, schnitten wir ein Loch an der Stelle hinein, wo der Abfluss-Schlauch durchpassen musste. Ebenso für die kleine Handpumpe.
Holz-Waschbecken mit mechanischer Handpumpe
Für unser Waschbecken verwendeten wir eine Holzschale, die wir so im Bauhaus gefunden haben. Diese behandelten wir gut mit Öl (aufpassen, dass es lebensmittelsicher ist) und passten unten einen Schlauch ein. Die Öffnung für den Schlauch dichteten wir gut mit Silikon ab und klebten dann das Waschbecken mit Montagekleber auf die Arbeitsfläche.
Unsere Wasserkanister-Situation ist nach wie vor etwas provisorisch. Wir haben einen 10l-Falt-Kanister für Abwasser und unten Platz für zwei große Kanister aus dem Supermarkt… Bis jetzt haben wir das Waschbecken allerdings echt nur sehr selten verwendet. Meist stehen wir auf Campingplätzen mit Wasserversorgung oder verwendeten einfach das Wasser direkt aus den Flaschen, die wir immer wieder auffüllen! 😅 Hier müssen wir uns noch ein besseres System ausdenken, aber bis jetzt hat’s so einfach immer gut geklappt haha.
9. Faltmatratze und Vorhänge nähen
Als erstes hatten wir eine günstige, vierteilige Gäste-Faltmatratze im Bus — aber bereits nach wenigen Trips war diese so durchgelegen, dass man die Holzlatten spürte. Also haben wir uns nochmal eine anständige Klapp-Matratze selbst gebastelt!
Dazu haben wir einfach eine Schaummatratze bestellt (Höhe: 13cm)*, in vier Teile geschnitten und Bezüge dafür genäht, die miteinander verbunden waren… Ich sage hier „einfach“, dabei war es echt ein ziemlich nervenaufreibendes Gefummel!! Für die Bezüge habe ich einfach Stoffreste verwendet, da wir ohnehin meist ein Bettlaken auf dem Bett haben. Wie ich das Ganze genau angegangen bin, kannst du dir im untenstehenden (oder hier verlinkten) Video anschauen.
Für das große Fenster in unserer Heckklappe haben wir nun einen magnetischen Vorhang. Dieser lässt sich einfach anbringen oder abnehmend macht super dunkel. Den Vorhang zu nähen, war eigentlich überraschend einfach: den Umriss des Fensters auf einem dunklen Stoff nachzeichnen, das ganze zweimal ausschneiden und zusammennähen (dabei eine Stelle auslassen, um es umdrehen zu können!).
Anschließend auf Links drehen, sodass die Naht innen ist, und Magnete in den Ecken und in der Mitte der langen Seiten einnähen. Fertig!
Achten kannst du hier noch darauf, dass der Stoff entweder nicht zu schwer ist, oder du echt starke Magnete verwendest. Unsere sind beinahe ein bisschen schwach, sodass der Vorhang leicht abfällt, wenn man mal dran hängen bleibt — aber grundlegend funktioniert’s! 🙂
10. Unsere Lösungen für Licht, Gas & Strom
Wir hatten für unseren Campervan Selbstausbau sowohl zeitlich als auch finanziell ein beschränktes Budget. Daher haben wir uns für einen möglichst einfachen Campervan-Umbau entschieden: ohne fließendes Wasser, Elektrizität oder Gasleitungen.
Für Licht haben wir ringsum eine batteriebetriebene Lichterkette* angebracht, die an mit Montagekleber befestigten Holzwäscheklammern hängt. Das ist nicht nur praktisch, sondern wir lieben auch die gemütliche Atmosphäre!
Zum Kochen führen wir eine große Campinggas-Flasche mit einem zugehörigen, zweiflammigen Kocher mit. Meistens kochen wir ohnehin draußen. Bei schlechtem Wetter, oder wenn man mal nur kurz irgendwo steht, mache ich es mir meist auf dem Boden gemütlich.
Unsere Kühlbox kann über 12V oder 240V laufen, wir benutzen sie aber meist nur auf Campingplätzen, wo wir Stromanschluss haben. Das zählt auch für das Aufladen von elektronischen Geräten wie Kamera, Laptop, etc. Ansonsten essen wir ohnehin überwiegend plant-based und haben kaum Verderbliches dabei. Unsere Handys laden wir an einer großen Powerbank, die für gut vier Handhabungen ausreicht und auf der Fahrt geladen werden kann.
Wenn man dann doch mehr Strom braucht, gibt’s ja immer noch Cafés und öffentliche Büchereien. Oder einen Besuch bei Couchsurfern — das ist sowieso immer eine gute Idee, nicht nur wegen Strom & Wasser! 🙂
*Affiliate-Link.
Video-Anleitungen für unseren Campervan Selbstausbau
Unseren gesamten Van-Umbau haben wir auch auf Video dokumentiert. Hier kannst du dir alles nochmal ganz genau von vorne bis hinten anschauen. Auch eine komplette Van Roomtour findest du auf YouTube.
6 Comments
9 Kleine Wohnmobile Mit Toilette Und Dusche – Camper Welten
29. Oktober 2022 at 15:19[…] Campervan VW T4 Selbstausbau ohne Bad – Rechte: Spirit of Traveling […]
viercampen.de
8. Februar 2023 at 16:14Da habt ihr einen richtig klasse Beitrag zum Vanausbau gebastelt.
VG Pascal
Hannah
27. März 2023 at 15:13Vielen Dank, Pascal!
Rüdiger
16. Juni 2023 at 23:27Hallo ihr beiden, mega gemacht, ich hab mir die Tage ebenfalls einen Transporter zugelegt, und dank eurer Super Beschreibung und Videos, kann ich mir das Fahrzeug endlich zum perfekten Auto für mein Hobby umbauen.
Ich habe aber mal eine Frage, die Zange für die Gewindehülsen wo bekomme ich beides bzw was für eine Bezeichnung hat die Zange?
Respekt an euch beide
Hannah
11. Juli 2023 at 12:21Hallo Rüdiger, danke für deine Nachricht und herzlichen Glückwunsch! Da hast du ja was spannendes vor dir und wir freuen uns, dass wir dir beim Umbau deines Transporters behilflich sein können 😊 Auf deine Frage habe ich leider keine Antwort 😬 Das meiste Zeug haben wir irgendwie spontan mit rumliegendem Werkzeug aus der Garage von Adri’s Papa hingebastelt… Vielleicht mal das Bild im Baumarkt zeigen, die können dir sicher helfen 🙂 Liebe Grüße und viel Erfolg.
Philipp
25. Juli 2023 at 7:36Nietmutternzange;)