Kennst du eigentlich Napoleonkuchen?! Jedes Mal, wenn Adri und ich diesen Kuchen essen, fragen wir uns, warum das russische Rezept eigentlich noch so verhältnismäßig unbekannt ist. Diese raffinierte und dennoch so einfache Torte begeistert uns einfach jedes Mal aufs neue. Kennengelernt habe ich den traditionellen Kuchen bei Adris Familie, die ihn aus Russland mitgebracht hat, und wo er bei keinem Kuchenbuffet fehlen darf. Seine Oma macht ihn, seine Mama macht ihn, und als wir in Australien zum ersten Mal Weihnachten und Adris Geburtstag alleine gefeiert haben, war klar: jetzt muss ich ran.Es entstand: ein veganer Napoleonkuchen!
Obwohl ich das Rezept nach meinen Vorstellungen angepasst habe, was Adri begeistert, und seitdem machen wir den veganen Napoleonkuchen immer wieder. Und schmelzen immer wieder dahin.
Russischer Napoleonkuchen in vegan?
Der russische Napoleonkuchen wirkt sehr raffiniert, ist aber eigentlich ganz simpel: Mehrere keksartige Kuchenböden werden mit Vanillecreme geschichtet und mit Bröseln bedeckt. Das Ganze lässt man dann am besten über Nacht durchziehen und tadaa, hat man einen herrlich weichen, cremigen, und trotzdem irgendwie flaumigen Kuchen.
Klassisch sind die Böden aus einer Art Mürbeteig mit Schmand anstatt Butter und die Creme ein Vanille-Eierpudding. Hier variieren die Zubereitungen jedoch, manche scheinen ihn auch mit Blätterteig und Kondensmilch-Buttercreme zu machen, andere mit normalem Mürbeteig und Pudding. Für mich ist das klassische Rezept jedoch das, was in Adrians Familie weitergegeben wird. Auf dessen Grundlage habe ich diese vegane Version entwickelt.
Anstelle von Schmand verwende ich veganen Schmand, in den meisten Supermärkten als Creme Vega (von Dr. Oetker) erhältlich. Die Eier im Teig ersetze ich mit Apfelmus und die Creme bereite ich als ganz einfachen Vanillepudding zu. Durch die Kombination von Teigböden und Creme lässt sich das Grundrezept super variieren: wir haben schon Schoko- oder Nuss-Napoleonkuchen gemacht und im Sommer wollen wir uns mal an einigen Obstvarianten probieren. Doch bis dahin ist noch etwas Zeit, sodass wir uns erstmal auf die Weihnachtsversion konzentrieren!
Rezept für einen veganen Napoleonkuchen mit Spekulatius, Vanille und Orange
In dieser weihnachtlich-winterlichen Version des russischen Napoleonkuchens backe ich die Böden mit Spekulatiusgewürz und füge der Vanillecreme noch Orange hinzu. Außerdem ersetze ich einen kleinen Teil des Mehls mit Mandeln. Als ich das Rezept zum ersten Mal gemacht habe, habe ich noch den Saft einer halben Orange genutzt, beim zweiten Mal nur Orangenaroma (Orangenöl). Beides hat sehr lecker geschmeckt, der Saft vielleicht etwas frischer, das Aroma intensiver. Eine Mischung von beidem kann ich mir auch gut vorstellen.
Traditionell wird ein Keksboden aufgehoben und am Schluss zerbröselt. Damit wird dann der Kuchen bedeckt. Ich habe bei diesem Rezept einfach Spekulatiuskekse dafür genommen.
Die Menge ergibt einen kleineren Kuchen. Für einen größeren, zum Beispiel für ein Familienfest, nehme ich etwa die 1,5-fache Menge mit 500g Mehl und 1l (Pflanzen-)Milch für die Creme.
Zutaten
Für den Teig:
- 300g Dinkelmehl
- 50g gemahlene Mandeln
- 115g Rohrohrzucker
- 1 EL/10g Spekulatiusgewürz
- 1 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 100g veganer Schmand (ich nehme Creme Vega)
- 4 EL Apfelmus
Für die Creme:
- 600ml Pflanzenmilch
- 1 Pk Vanillepuddingpulver
- 1 EL Speisestärke
- 3 EL Rohrohrzucker
- 1 TL gemahlene Vanille
- 1 TL Orangenaroma oder Saft von 1/2 Orange + etwas abgeriebene Schale
Außerdem:
- 150g Spekulatius
So geht’s
- Vermische alle trockenen Zutaten für den Teig gut miteinander und verknete dann alles mit dem Veganer Schmand und dem Apfelmus zu einem einheitlichen Teig. Abgedeckt im Kühlschrank mindestens eine halbe Stunde ruhen lassen.
- Ofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Teig in sechs gleich große Stücke teilen und zu Bällchen kneten. Dann nacheinander immer ein Teigstück dünn ausrollen und für 7 Minuten backen, bis die Ränder leicht braun werden. Herausnehmen und abkühlen lassen. So fortfahren, bis alle Keksböden gebacken sind.
- Einen Schluck von der Milch mit Puddingpulver und Stärke, Vanille und Orangenaroma verrühren, sodass keine Klümpchen übrig bleiben. Die Pflanzenmilch (und ggf. frischer Orangensaft) mit dem Zucker aufkochen. Von der Platte nehmen und Stärkemischung einrühren.
- Unter ständigem Rühren den Pudding nochmal aufkochen lassen bis er richtig eingedickt ist. Etwas abkühlen lassen.
- Wenn die Puddingcreme etwas abgekühlt, aber noch warm ist, den Kuchen schichten. Dazu eine Platte auf ein Brett oder eine Kuchenplatte legen und mit Pudding bestreichen, es muss nicht ganz bis zum Rand gehen. Die nächste Platte darauflegen, bestreichen, und so weiter, bis alle Platten aufgebraucht sind. Wenn das ein bisschen unordentlich aussieht, keine Sorge. Der Rand wird später noch abgeschnitten. Auch die oberste Platte mit Puddingcreme bestreichen und eine kleine Menge der Creme aufheben.
- Kuchen einige Stunden, oder am besten über Nacht, durchziehen lassen. So werden die Böden schön weich.
- Den Rand des Kuchens abschneiden, sodass eine gerade, kreisrunde Kante entsteht.
- Den Spekulatius fein zerbröseln. Den ganzen Kuchen obendrauf und ringsherum nochmal dünn mit der restlichen Creme einstreichen und komplett mit den Spekulatiusbröseln bedecken.
Lass es dir schmecken! Und wenn du den Napoleonkuchen schon kennst, schreibe es gerne mal in die Kommentare, woher und ob du ihn magst!
Vielleicht bist du ja mittlerweile schon pappsatt von all den Keksen und vorweihnachtlichen Süßigkeiten. Aber hast du denn schon alle Geschenke? Nein? Dann schau doch mal hier vorbei: mein Guide für nachhaltige (Weihnachts-)Geschenke!
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