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Oh wildes Meer, mein Happy-Place [Blogparade]

Hast du auch diesen einen Ort (oder vielleicht sogar mehrere), wo einfach alles stimmt? Heute geht es um die Orte, die unsere Seele berühren. Die uns glücklich machen, wo wir uns leicht und unbeschwert fühlen und die uns mit einer seltsamen inneren Zufriedenheit erfüllen. Viele haben so einen Ort, der einem einfach besonders am Herzen liegt. Es muss nicht einmal ein fester geografischer Ort sein – diese Orte können auch in der Nähe bestimmter Personen oder Gegebenheiten sein. Doch sie haben eines gemeinsam: sie machen uns glücklich.

Es sind unsere Happy-Places.

Oh wildes Meer, mein Happy-Place! Oder: eine Liebeserklärung an den Ozean

Ich war an vielen wunderschönen Orten, an traumhaften Stränden, auf majestätischen Bergen, in exotischen Städten. Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt und unglaublich schöne Erlebnisse gehabt. Doch bis jetzt habe ich keinen Ort so sehr in mein Herz geschlossen, wie die Atlantikküste in Frankreich, die Côte d’Argent, meinen persönlichen Happy-Place.

Seit meinen zwei wundervollen Urlauben dort letztes Jahr (in Hossegor mit meiner Familie und Le Porge mit meinen Freunden) habe ich mich immer wieder dorthin zurück gesehnt. Ich wollte wieder ans Meer, an den Ozean, und habe mich gefragt: was hat mich dort eigentlich so glücklich gemacht? Was ist es, was dieser Ort hat, das andere nicht haben? Und mir sind einige Dinge eingefallen.

Vitamin Sea.

Ich liebe diese Bezeichnung, weil sie so herrlich zum Ausdruck bringt, welche Bedeutung der Ozean (für manche Menschen) hat: wie ein Vitamin, ein Vitalstoff für unser Leben, etwas, das uns von außen zugeführt werden muss, wenn wir etwas für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden tun wollen. Wenn Sonne (gewissermaßen) ein Vitamin ist, warum dann nicht auch das Meer? Licht und Wasser, die essentiellen Grundlagen für Leben.

Der Ozean heilt mich, dieses Gefühl habe ich immer wieder. Ich bin so glücklich am Meer, wenn ich höre, wie die Wellen sich krachend brechen, die salzige Luft meine Haare und Haut klebrig macht und sich am Ende des Tages Sand selbst an den unmöglichsten Körperstellen befindet. Ist das nicht schön?! 😀 Dort braucht es einfach nicht mehr um mich bin vollkommen erfüllt und glücklich zu machen. Es ist ganz komisch, aber es ist  einfach so, und ich find’s wundervoll.

Schönheit.

Die Côte d’Argent ist sicher nicht auf der Liste der Top-Traumstrände dieser Welt, aber auf meiner persönlichen schon. Immerhin findet man hier die längsten Sandstrände Europas – wer schonmal dort war, weiß, wovon ich rede. Auch diese Kombination von ewigen Pinienwäldern, riesigen Dünen und dem endlos langem Sandstrand ist unbeschreiblich. Ich liebe das. Und ich bräuchte mal eine Liste mit Synonymen für „wunderschön“ und „wundervoll“, sonst wird dieser Text bald echt einseitig.

Wildnis.

Ja, richtig, Meer gibt es viel. Aber Meer ist nicht gleich Ozean. Das Mittelmeer zum Beispiel, es ist auch wunderschön – aber es beeindruckt mich lange nicht so tief wie der wilde, ungezähmte, unendlich weite Ozean.

As wir in Frankreich campen waren, bin ich an einem Morgen vor allen anderen aufgewacht. Es war noch ziemlich frisch, ganz im Gegensatz zu dem sonst so heißen Wetter, windig und bewölkt, aber irgendwie lag etwas ganz Besonderes in der Luft. Ohne dass ich darüber nachgedacht hätte, haben mich meine Füße wie von ganz alleine zum Strand getragen, Frühstück oder Kaffee waren irgendwie egal (und das mag bei jemandem wie mir schon etwas heißen).

Und es war so schön, so wild, so rau. Wo sonst am Morgen bereits unzählige Surfer die Wellen bevölkern, war außer ein paar besonders Mutigen kein Mensch im Wasser, geschweige denn am Strand. Und ich saß einfach da, ganz alleine, die nackten Füße im kühlen Sand vergraben und habe den Wellen beim brechen zugesehen. Das Gefühl für Raum und Zeit verschwand und ohne auch nur einen Fuß ins Wasser gesetzt zu haben war ich völlig berauscht, überglücklich und innerlich komplett ruhig zugleich.

Das ist die Wirkung, die der Ozean auf mich hat. Und nachdem ich ihn so lange betrachtet hatte, ist mir klar geworden, dass er einfach immer da ist. Und schon immer da war. Und hoffentlich auch immer da sein wird. Das ist eine triviale Feststellung, ich weiß, aber es hat mich einfach beeindruckt. Er ist zeitlos. Wie die Berge, die Sonne, der Mond und die Sterne. Schon immer sind seine Wellen hier an den Strand gerollt und der Ozean lebt und atmet und ist so wunderschön, ohne irgendjemanden beeindrucken zu wollen.

Er macht das einfach so, er ist immer so schön, egal, ob jemand zusieht, oder nicht.

Auch die Wellen können wunderschön und geordnet oder wild und durcheinander sein, ganz egal, ob jemand sie surft, oder nicht.

Vom Ozean können wir noch viel lernen.

Magie.

Findest du nicht auch, dass der Ozean manchmal etwas Magisches an sich hat? Oder etwas Mystisches? Gerade dadurch, dass er so unberührbar, unzähmbar und wild ist, ist er so zauberhaft. Aber auch diese magische Anziehung, der er auf mich ausübt, fasziniert mich.

Ich war einmal im Urlaub einfach traurig, vielleicht etwas wütend, ich weiß gar nicht mehr wieso. Auf jeden Fall bin ich, typisch Mädchen, nach einer Ankündigung einfach abends im Dunkeln spazieren gegangen, natürlich wollte ich, dass mir jemand hinterher kommt, mich sucht. Aber dann wusste ich auf einmal: ich will ans Meer. Es war klar, dass mich keiner am Strand suchen würde, denn das war zu weit und ohnehin zu dunkel und zu groß, aber das spielte auf einmal keine Rolle mehr.

Und am Strand setzte die gewohnte Wirkung ein: ich wurde ruhig, weinte mich kurz aus und war dann wieder unglaublich leicht und glücklich. Obwohl eigentlich nichts passiert ist. Der Ozean war einfach nur da und so hat er mich geheilt. Von was auch immer, aber es half. 😀 Und:

Glitzer.

Ja, Glitzer. Der Ozean in Frankreich glitzert! Bist du schon einmal im Dunkeln über den nassen Sand gelaufen, da, wo die Wellen manchmal hinrollen und der Boden ganz glatt und fest ist? Und hast auf einmal gesehen, dass bei jedem Schritt, den du machst, lauter winzige, glitzernde Funken von deinem Fuß über den Boden davon stieben? Wenn ja, dann weißt du, was für ein abgefahrenes Gefühl das ist. Und wie schön es ist, und wie berauschend.

Wenn nicht: glaube mir, ich nehme keine Drogen. Und da war ich nüchtern. Und der Boden glitzert wirklich im Dunkeln. Es ist so unfassbar schön! (Und ja, ich weiß, dass das von fluoreszierendem Plankton kommt und das alles biologisch und chemisch erklärbar ist, aber es ist trotzdem total abgefahren.)

Zusammen sind wir nachts auf dem Sand herum gesprungen, wie Verrückte, und haben gelacht und geschrien vor Freude. Solche Momente vergisst man nie.

Die Surfosphäre.

Da Frankreichs Atlantikküste zu den beliebtesten und bekanntesten Surfgebieten Europas zählt, ist es kein Wunder, dass die Surf-Vibes einfach überall in der Luft liegen – aber trotzdem ist es einfach cool. Ich finde, der Surf-Lifestyle gehört zu den entspanntesten und ungezwungensten Lebenseinstellungen überhaupt. Klar, es gibt auch immer wieder Rivalität und Konkurrenzkampf im Wasser, aber in Südfrankreich habe ich das zumindest noch nie erlebt. Hier geht’s um den Spaß und und die Liebe zum Meer und dem Surfen, so fühlt sich das an. Und die Menschen sind soo lieb, freundlich und offen!

Unter Surfern fühle ich mich immer, als wäre das Leben eine einzige Strand-Party. Alle reden mit dir, interessieren sich, erzählen Geschichten von den Wellen und den Abenteuern dieser Welt und bleiben scheinbar immer locker und entspannt. Ich liebe das. Man braucht auch kein Profi zu sein, alle wissen, wie schwer es zu lernen ist und jeder wird herzlich aufgenommen in die riesige Surfer-Familie – zumindest sind das meine Erfahrungen!

Essen.

Ohh, und als ob diese Mischung von Strand, Wildnis, Magie und Surfen noch nicht Happy-Place-würdig genug wäre, gibt es in Südfrankreich auch noch wunderbares Essen – besonders Obst. Und wenn ich eine Liste von Glücklich-Machern aufstellen müsste, käme sicher unweit hinter meinen geliebten Menschen und dem Ozean gutes Essen!

Frische Pfirsiche, Honigmelonen, Feigen und Aprikosen, mit einem Geschmack, den man in Deutschland so nie finden wird… Das ist pures Glück. Und wenn dann noch so wundervolles, hausgemachtes (und teures, okay, aber das ist es wert) Eis, wie in Hossegor ohne Ende, Oliven, etwas Brie und frisches Baguette hinzukommen, vorzugsweise nach einem langen Tag am Strand, dann gibt es dem von meiner Seite nichts mehr hinzuzufügen.

Da schmeckt dann sogar das schreckliche französische Bier gut.

Liebe.

Eine Sache muss ich doch noch hinzufügen. Auch wenn ich bereits mehrfach ausgebreitet habe, warum und wie der Ozean mich glücklich macht, dann darf eines trotzdem nicht fehlen: die Menschen, die ich liebe. Meine Liebe zur französischen Atlantikküste ist sicher von mehreren Faktoren geprägt. Schönheit, Gewohnheit (ich war schon mindestens fünfmal dort) und gute Wellen & Essen gehören sicher dazu, aber ich habe meine Zeit dort auch immer mit Menschen verbracht, die ich liebe und die mich glücklich machen. Mit denen ich hundertprozentig ich selbst sein und Spaß ohne Ende haben kann.

Das Gefühl und die Atmosphäre, die man später mit einem Ort oder einer Reise verbindet, brennen sich am stärksten von allem ins Gedächtnis – egal wie schön der Strand oder wie gut das Essen war. Und diese speziellen Menschen, die einen so glücklich machen und bedingungslos lieben, sind maßgeblich für das eigene Glück.

Meine Familie, mein Freund und meine besten Freunde zählen dazu. Mit ihnen würde ich sicher an allen Orten der Welt ebenso mein Glück finden. 

Das sind eure Happy-Places

Diesen Beitrag habe ich als meine erste, eigene Blogparade geschrieben. Hier sind die Beiträge von anderen Bloggern, die von ihren ganz persönlichen Happy-Places erzählen!

Von Herzen, 

Alles Liebe, deine Hannah

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