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4 Monate Weltreise – 4 Dinge, die wir in dieser Zeit gelernt haben

Die Zeit rennt – wir sind jetzt schon seit mehr als vier Monaten auf Weltreise. Aus dieser Zeit haben wir unglaublich viel mitgenommen, so viel Neues erlebt, gelernt und entdeckt. Wir haben uns so sehr weiterentwickelt, auf so vielen Ebenen. Irgendwie wollte ich zurückblicken… 🙂

Aber da ihr ja reisetechnisch durch unsere Reiseberichte und Vlogs alles mitbekommen habt, dachte ich mir: die Auflistung dessen, was in den letzten Monaten und Wochen so passiert ist, kann ich mir sparen. Stattdessen werde ich diesen kleinen Meilenstein als Anlass nehmen, vier Lektionen mit euch zu teilen, die das Leben und das Reisen uns in dieser Zeit gelehrt hat. 

Als ich darüber nachgedacht habe, was wir in den letzten Monaten so gelernt haben, und welche Dinge sich in unserem Leben, unserem Denken, Verhalten und unserer Einstellung so verändert hat sind mir so viele Dinge eingefallen! Deswegen gibt es jetzt heute vier davon, und irgendwann, nach und nach, folgt der Rest. Wir wollen ja hier niemandem eine Überdosis Reiseweisheit verpassen. 😀

Unsere 4 Reiselektionen

Ich rede gar nicht weiter um den heißen Brei herum, sondern komme direkt zur Sache. Hier kommen vier der wichtigsten Dinge, die wir auf unserer Reise bis jetzt gelernt haben!

1. Begegnungen und Erlebnisse sind so viel mehr wert als materielle Dinge.

Das ist wohl das eindrücklichste und wichtigste von allem. Obwohl, genau genommen werde ich das vermutlich bei jeder folgenden Lektion auch sagen, wenn ich genauer drüber nachdenke! 😄

Aber – und jeder Reisende wird mir dies vermutlich bestätigen können – es ist einfach so: der Wert von Dingen, die du kaufen kannst, sinkt auf Reisen. Und das, was wirklich zählt, sind Erfahrungen, Erlebnisse und Begegnungen. 

Mir waren materielle Dinge noch nie abartig wichtig, aber während der Reise wird dies einfach noch einmal viel deutlicher. Ich meine, was bedeutet schon eine Markenjeans oder ein tolles Handy, wenn man jeden Tag einfach nur Sonnenuntergänge bestaunt, in Wasserfällen schwimmt oder von Locals jedes Wissen über die Kultur eines fremden, faszinierenden Landes aufsaugt.

Wenn Kleidung nur noch die Funktion hat, wichtige Stellen zu bedecken oder vor Sonne oder Insekten zu schützen. Wenn das Handy nur noch dazu da ist, den Überblick über Tage und Uhrzeiten nicht ganz zu verlieren, oder mit der Heimat in Kontakt zu treten. Wenn der gesamte Besitz ohnehin auf 55 Liter und 8 kg Handgepäck reduziert ist. Du verstehst, was ich meine, oder?

Die Unwichtigkeit von Besitz

Es macht auch keinen Sinn, Besitz anzuhäufen, wenn man ihn nicht mitnehmen kann und der Platz ohnehin so begrenzt ist. Aber Erfahrungen, Erlebnisse und Begegnungen anzuhäufen, das macht Sinn. Diese füllen dein Herz und deine Seele, wo unendlich viel Platz dafür ist. Sie erweitern deinen Horizont, formen deinen Charakter, bilden deine Persönlichkeit aus und befriedigen viel tiefer, als materielle Dinge es je könnten.

Außerdem bilden sie die besten Geschichten! Wer will schon seinen Enkelkindern einmal davon erzählen, was er sich für eine TOLLE Tasche gekauft hat, als er jung war? Die Enkelkinder werden viel gespannter zuhören, wenn du ihnen erzählst, wie du deinen Besitz auf nur EINE Tasche reduziert hast, und um die Welt gezogen bist, um neue Kulturen und Menschen kennenzulernen. Und all die zahllosen Geschichten, die dieser Geschichte folgen werden.

Die Moral von der Geschicht:

2. Mit viel weniger Geld zu leben und gleichzeitig den Wert von Geld viel stärker zu erkennen

Wenn du weißt: je weniger Geld du ausgibst, desto länger kannst du reisen, dann ist das ein verdammt guter Anreiz, auch wenig Geld auszugeben. Und sich mit einfachen Dingen zufrieden zu geben und glücklich zu sein.

Wir haben uns dieses Budget gesetzt, 20€ pro Tag, und wir sind im Durchschnitt noch ein gutes Stück darunter (nichtmal 17€ im Moment).

Das heißt, man entwickelt Techniken, um weniger Geld auszugeben – und lernt dabei so viele neue Möglichkeiten kennen!

Low-Budget reisen um den Horizont zu erweitern

Niemals zuvor im Leben waren wir couchsurfen oder haben die Preise in verschiedenen Supermärkten derart gut gekannt, um immer das Günstigste zu kaufen. Wir kochen verschiedene Gerichte auf der Grundlage weniger, günstiger Zutaten und finden stets günstige Unterkünfte oder Transportmöglichkeiten.

Es macht Spaß, dieses Spiel, und zeigt einem, wie wenig man wirklich braucht. Gleichzeitig wird Geld unwichtiger und einem trotzdem der Wert viel stärker bewusst. Klingt erstmal seltsam, ich weiß, aber macht das irgendwie Sinn?

Man weiß, für 15 Dollar könnte man einen guten Burger essen – oder für einige Tage einkaufen. Man lernt, für 20 Dollar könnte man ein Bett in einem billigen Hostel buchen – oder man couchsurft, lernt tolle Leute kennen, bekommt von denen bestimmt das ein oder andere hilfreiche mit auf den Weg, und spart 20 Dollar – mit denen man sich die nächste Sonnencreme oder ein paar Campingstühle für den Roadtrip finanziert. Und so weiter.

Wenn man dann doch einmal „viel Geld“ für etwas ausgibt, zum Beispiel 8 Dollar für Lindor-Pralinen oder 380 Euro für ein Surfbrett, dann tut man dies im vollen Bewusstsein dieses Wertes und schätzt jeden einzelnen Bissen davon oder jede Welle darauf. Es ist etwas ganz Besonderes, das vorher gut überlegt und dann entschieden wurde, weil man es wirklich wollte! Und das finden wir sehr cool.

Geld zu sparen, sowie Geld auszugeben, macht auf einmal viel mehr Spaß und beides gewinnt an Bedeutung.

3. Die kleinen Dinge zu schätzen und zu genießen, die vorher selbstverständlich waren

Irgendwie ergibt sich dieser Punkt den ersten zwei. Ich meine, wenn man mehr für Begegnungen und Erlebnisse lebt, dann bemerkt man, dass man weniger will und braucht. Und gerade, wenn man weniger Geld ausgibt und sich jeden Cents bewusst ist, fängt man auf einmal die kleinen Dinge an zu schätzen.

Ein richtiges, bequemes Bett. Öffentliche Transportmittel. Ein leckeres Essen. Ein gutes Brot, wenn man es einmal so vermisst, dass man sich einfach eines backt. Einen schönen Sonnenuntergang. Ein Zimmer, das halbwegs dicht vor Spinnen, Schlangen und ähnlichem Getier ist. Eine gute Welle. Wenn jemand sein Zuhause oder sein Essen mit einem teilt. Eine warme Dusche. Und so weiter.

Auf einmal schätzt man all diese kleinen Dinge. Man schätzt jeden Krümel seines Essens, weil man sich jeden Cent dafür selbst hart erarbeitet hat. Man schätzt jede Annehmlichkeit, auf die man mal für eine Weile verzichtet hat.

Man schätzt das Leben, jeden einzelnen Tag, weil es genau das Leben ist, das man sich ausgesucht hat.

4. Auf sein Bauchgefühl zu hören, da es letztendlich immer recht hat.

Ich bin ein richtiger Kopfmensch und neige STARK dazu, Dinge ewig lang in meinem Kopf hin- und her- und durchzudenken. Das loszulassen, und einfach meinen Bauch entscheiden zu lassen, was sich gut anfühlt, war eine der schwierigsten Lektionen für mich.

Aber wir haben auf dieser Reise wirklich gelernt: wenn sich etwas richtig anfühlt, und wir es einfach tun, wenngleich logischerweise irgendetwas dagegen spricht, wird es gut. Wenn wir ein schlechtes Gefühl bei etwas hatten, es aber trotzdem getan haben, weil unser Kopf mit irgendwelche Gründen dafür daherkam, dann wurde es meistens nichts.

Ich habe keine Ahnung, woher der Bauch das alles immer weiß. Aber wenn man ihn lässt, ist er ganz schön zuverlässig darin, einem zu sagen, was richtig ist und was nicht. Diese Lektion ist für mich wohl lange noch nicht abgeschlossen, aber ich werde immer besser darin, einfach auf mein Bauchgefühl zu hören und das zu tun, was sich einfach richtig anfühlt!

Das waren also meine vier Dinge, die wir bis jetzt vom Reisen gelernt haben. Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder ganz andere? Erzähl mal, das finde ich unglaublich spannend!

Alles Liebe,


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